Mittwoch, 14. Oktober 2015

Veranstaltungsreihe Geschichte und Entwicklung der Anti-Kriegsbewegung und des Widerstand innerhalb des Militärs.Mi. 21.10.15 FILM +Diskusion Sir!NoSir!

Veranstaltungsreihe Geschichte und Entwicklung der Anti-Kriegsbewegung und des Widerstand innerhalb des Militärs
#dropthemic

Mi.21.10.15 19h

Spätestens seit dem 1.Weltkrieg spielen Soldaten und Veteranen eine bedeutende Rolle in der Anti-Kriegs – und Friedensbewgung.

Wer kennt z.b. nicht „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque, der die Schrecken des Ersten Weltkriegs aus der Sicht eines jungen Soldaten schildert.

Aber nicht nur in der Literatur und Kunst waren und sind Soldaten und Veteranen wichtige Kämpfer gegen den Krieg und für den Frieden –

Ohne die Aussagen und Aktionen von SoldatInnen, Veteranen und Kriegsverweigerern, von den wenigen überlebenden Wehrmachtsdeserteuren über die offenen Rebellion der US-Soldaten während des Vietnamkrieges bis hin zu Wistle-blowern wie Chelsea Manning sind Soldaten diejenigen, die aus ihren eigenen Erfahrungen, als Zeugen und als Aufdecker von Kriegsverbrechen eine wesentliche Rolle zur Beendigung von Kriegen haben.



Historisch betrachtet gibt es in der BRD berechtigte Vorbehalte gegen Veteranen Organisationen
Beispiele aus anderen Ländern z.B. den USA zeigen jedoch welche tragende Rolle Veteranen Organisationen in der Friedens – und antimilitaristischen Arbeit haben.
Organisationen wie die Iraq Veterans Against The War http://www.ivaw.org/
oder die Veterans For Peace http://www.veteransforpeace.org/ die auch mitlerweile Sektionen in Ländern ausserhalb der USA haben, können für uns beispielhaft sein, wie wir hier in Zusammenarbeit mit kritischen Soldaten, Veteranen und Reservisten, auch der Bundeswehr, unsere antimilitaristische Arbeit nicht nur breiter aufstellen könnten, sondern auch, wie wir durch eine Zusammenarbeit und eine Solidarität mit kritischen Militärangehörigen einen Rahmen schaffen können, in dem sie Kritik und eigene Erfahrungen einbringen können, die Möglichkeit haben sich mit den eigenen Erfahrungen auseinander zu setzten und sich politisch zu äussern.

Mit dieser Veranstaltungsreihe möchten wir die Breite der antimilitaristischen Themen aufgreifen und dazu beitragen, den Zusammenhang der Arbeit des Military Counseling Network e.V. / The Clearing Barrel mit Veteranen und Militärangehörigen und den Friedenspolitischen und antimilitaristischen Themen herstellen.
Im Rahmen der Iraq Veterans Against the War/CivSol Kampagne
# DropTheMic = Drop the Military Industrial Complex
(Stoppt den militärisch-industriellen Komplex)
Wollen wir verschieden Themen des Antimilitarismus aufgreifen

Der erste Abend wird sich mit dem Widerstand innerhalb des US-Militärs während des Vietnamkrieges beschäftigen – 

Wir Zeigen die Dokumentation Sir! No Sir!

Regisseur David Zeiger dokumentiert in "Sir! No Sir!", dass sich der Widerstand gegen den Vietnamkrieg in den Reihen der Armee formiert hatte. 

" Nachdem bereits 1966 einzelne Fälle von Befehlsverweigerung innerhalb des Militärs bekannt worden waren, begannen sich die GIs mit Antikriegshaltung, in so genannten Coffee-Houses und GI-Centern zu organisieren. Dort hielten sie politische Veranstaltungen ab, Vietnam-Heimkehrer trafen junge Rekruten mit Marschbefehl, um ihnen aus erster Hand von den schrecklichen Ereignissen an der Front zu berichten.

 Das alles taten die GIs direkt unter den Augen ihrer Vorgesetzten. Z.B. wurden etwa 300 subversive Antikriegszeitungen wurden dort erdacht, geschrieben, vervielfältigt und überall in den Militärkasernen in den USA und vor allem auch hier in Deutschland auf US -Kasernen verteilt. Versuche der Generäle, die Agitation mit drakonischen Strafen zu unterbinden, schlugen fehl. 

Das "GI-Movement" war geboren.

"Am Ende gelang es, die Kultur des Gehorsams in der Armee komplett zu unterwandern", so der Regisseur David Zeiger.  "Das Konstrukt einer Armee, die nicht für sich selbst denken kann und nur gedankenlos Befehle ausführt und bereit ist, für ihre Kommandeure und den Präsidenten zu sterben, existierte nicht mehr. Die neue Haltung war: "Fuck the Army - wir werden den Teufel tun und unser Leben riskieren für diesen Krieg." Und oft auch: "Wir werden alles tun, um den Krieg zu stoppen." Offizielle Militärstatistiken zählen mehr als 503.000 Fälle von Fahnenflucht. Einige Soldaten an der Front sind sogar bereit, einen Schritt weiter zu gehen. Sie bedrohen ihre Offiziere, die sie mit unsinnigen Befehlen in den sicheren Tod schicken, mit Gewalt. Es kommt sogar zu Totschlag. Dutzende Fälle sind dokumentiert. Bevorzugte Waffe dieser Art von Notwehr: die Handgranate.
31 Jahre nach Vietnam gehen Soldaten auf die Straße: gegen den Irak-Krieg. Allen voran die Gruppe "Iraq veterans against the war" - Irakveteranen gegen den Krieg". Zusammen mit mehreren 100.000 Demonstranten, darunter auch Vietnamveteranen, ziehen sie Ende April 2006 durch New Yorks Straßen. Unter den Soldaten heißt es, dass es zwischen Vietnam und Irak nur einen Unterschied gibt: Damals kämpften sie im Dschungel - heute im Wüstensand. Die Irak-Veteranen haben die Verbreitung des Films "Sir! No Sir!" von Anfang an unterstützt und erhoffen sich eine Signalwirkung. 

Raubkopien des Films kursieren schon jetzt unter den US-Truppen im Irak. Auf ihrer Internetseite informieren die Irak-Veteranen über den Vietnamfilm. 

Die ersten 500 Gratis-DVDs des Films sind bereits in den Irak verschickt. Regisseur Zeiger will mit weiteren 500 Kopien helfen. Schon jetzt hat "Sir! No, Sir!" Die Truppen aufgerüttelt. "Hätte ich den Film vor meinem Marschbefehl gesehen, wäre ich gar nicht in den Irak gegangen"

Veranstaltet von:
Military Counseling Network e.V.,
Veterans for Peace Germany (in Gründung), CivSol (Civilian Soldier Allience)
Linksjugend solid Kaiserslautern
http://theclearingbarrel.blogspot.de
http://www.ivaw.org
https://www.facebook.com/SolidNP/info



https://www.facebook.com/events/1633846896868853/